Das Homeoffice könnte für Rückgang der Selbstständigkeit mitverantwortlich sein Immer weniger Bundesbürger wollen ihr eigener Chef sein: Die Zahl der Existenzgründungen hat 2016 einen historischen Tiefstand erreicht. Nur noch 672.000 Personen machten sich nach Angaben der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) selbstständig, 13 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das aktuelle Randstad-Arbeitsbarometer bestätigt diesen Trend: Nur 15 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer würden gerne einen Versuch wagen und ihr eigener Chef sein, um mehr Entscheidungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu haben.
„Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt beispielsweise wirkt sich negativ auf die Zahl der Unternehmensgründungen aus. Die Chance, einen festen Job im Angestelltenverhältnis zu finden, ist momentan sehr gut“, nennt Petra Timm, Director Group Communication bei Randstad Deutschland, einen Grund für den Rückgang der Existenzgründungen. Zudem sei mittlerweile bekannt, dass viele Existenzgründer oftmals unter einem enormen Druck stünden und es mit der erträumten Flexibilität gar nicht so weit her sei.
Die Arbeit im Homeoffice als Win-win-Situation
Viel flexibler geht es dagegen heute in vielen Unternehmen zu - vor allem dann, wenn der Chef seinen Mitarbeitern die Arbeit im Homeoffice gestattet und ihnen auch noch die entsprechende technische Ausstattung spendiert. „In der Praxis haben sich diesbezüglich bereits die unterschiedlichsten Modelle entwickelt, und fast immer funktioniert das Ganze ausgezeichnet. Eine echte Win-win-Situation mit motivierten Mitarbeitern und guten Arbeitsergebnissen“, betont Petra Timm. In vielen Unternehmen gebe es beispielsweise feste Meeting-Tage, dann müssten die Beschäftigten im Büro sein, an den anderen Tagen sei nach Absprache die Arbeit im Homeoffice möglich.
Firmen, die Homeoffice erlauben, steigt enorm.
Auch mit Zahlen lässt sich belegen, dass immer mehr deutsche Unternehmen ihren Beschäftigten die Möglichkeit geben, gelegentlich zu Hause zu arbeiten. Der ifo-Randstad-Personalleiterbefragung aus dem vergangene Jahr zufolge betrug der Anteil der Firmen, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice gaben, 2012 erst 30 Prozent, 2016 waren es schon fast 40 Prozent. Bei den größeren Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind es sogar etwa zwei Drittel, die Arbeit im Büro zu Hause anbieten.